Bauherr
Stadt Deggendorf
Standort
94496 Deggendorf
Größen
BRI 4.093 m³
BGF 955 m²
Bauzeit
Planung und Bau 10/2016 - 12/2018
Architekt
Bert Reiszky, Architekt BDA, Deggendorf
Mitarbeiter
Philipp Loibl, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt
Stephanie Resimius, Dipl.-Ing. (Univ.) Architektin
Auftrag
Lph 1-8
Bilder: www.pedagrafie.de
Der Kindergarten für 60 KiGa- und 20 Krippenplätze orientiert sich nach Süden zum neuen
sozialen Zentrum Fischerdorfs, den Neubauten des städtischen Vereinsheim und der Moschee,
das nach dem Hochwasser 2013 entstand. Diese Ausrichtung und der Wunsch des
AG nach einer wirtschaftlichen Gesamtanlage führten zu einem kompakten Baukörper.
Alle Kindergartenräume liegen erdgeschossig, die Anlage ist in drei Gebäudeteile gegliedert:
Der zweigeschossigen Küchen- und Personaltrakt, über dem die Technikräume hochwassersicher
im OG platziert sind, und der Mehrzweckraum bilden einen Winkel nach Norden
und schaffen einen räumlich gefassten Zugangsbereich. Alle Gruppen- und Nebenräume
befinden sich im südorientierten Kinderhaus.
Aufgrund der beschränkten Grundstücksbreite sind die Gruppenräume 8,00 m tief. Die
Pultdächer steigen nach außen bis auf 4,00 m Firsthöhe an und erlauben eine zweite Fensterreihe
in der Höhe. Das über die ganze Länge durchgehende, vorgelagerte Schutzdach
verläuft auf Brüstungshöhe der oberen Fenster und ist von der Fassade abgerückt, um auch
die untere Fensterreihe nicht zu verdunkeln. Diese einfachen Entwurfsgrundsätze genügen,
um großzügige, bis an die Rückwand tageslichtdurchflutete Räume zu schaffen, obwohl die
Fensteröffnungen nicht groß sind (62,5/62,5 cm; 125/125 cm du 187,5/187,5cm).
Kindergarten und Krippe werden im sog. offenen Konzept geführt, d.h. die Räume sind
nicht festen Gruppen zugeordnet sondern thematisch gegliedert und ausgestattet. So können
sich die Kinder durch das ganze Haus bewegen. Entsprechend sind die Gruppenräume
als durchlässige „Salonflucht“ entlang der Südfassade ausgebildet.
Auch die Küche ist in dieses Konzept eingebunden und als offenes „Kindercafe“ an der
zentralen Eingangshalle, dem sog. „Marktplatz“ angeordnet und Treffpunkt während des
ganzen Tages.
Das Versorgungskonzept umfasst eine Pelletsheizung, eine 80 m² große PV-Anlage, eine
zentrale Lüftungsanlage mit WRG sowie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die im Sommer
Warmwasser bereitet und in den Überganszeiten zuheizt.